Presse

Kindertheater ganz ohne Worte
Das Stück von Enke Eisenberg begeisterte das Publikum
Von Waggonhalle Marburg

 

MARBURG. Ein Theaterstück ganz ohne Worte? Und das für Kinder? Kann das denn nur mit Musik und Spielfiguren funktionieren?
(…) Besonders die Barrierefreiheit wurde hier beachtet, da keinerlei Worte verwendet wurden. (…) Während der Vorführung des Stückes wurden die Bewegungen und Aktionen des kleinen Dunkels mit live Cellomusik untermalt und betont, was die Kinder sehr häufig zum Lachen brachte. Das kleine Dunkel schien zwischendurch etwas tollpatschig, was mit der passenden Musik eine gewisse Lustigkeit verliehen bekommt. Generell schienen die Kinder ziemlich angetan von der Livemusik, da sie auch immer wieder versuchten, die Geräusche nachzumachen, die das Cello spielte. Besonders Jonas Neugier gegenüber etwas Fremden vermittelte den Kindern sehr gut, dass, auch wenn man sich vor etwas fürchtet, man langsam darauf zugehen sollte und einfach neugierig sein kann. Meistens entsteht dabei auch etwas Gutes und es ist gar nicht so schlimm, wie man es sich vorgestellt hat – genauso in diesem Stück. Gegen Ende des Stückes nähern sich die beiden langsam an und machen kleine Gesten für den jeweils anderen.  Das kleine Dunkel gibt Jona die verlorene Taschenlampe zurück, weil es die Lampe kaputtgemacht hat, und Jona dagegen teilt sein Kuscheltier.  Das Stück von Enke Eisenberg zeigt also ganz klar – ja, das funktioniert auch ohne Worte, die Kinder waren begeistert von dem Stück und hatten Spaß beim Zuschauen.

 

Oberhessische Presse, 29. Oktober 2020 

Keine Angst voreinander
Figuren-Musik-Theater „Das kleine Dunkel“ in der Waggonhalle zeigt: Gegensätze können auch gut miteinander
Von Götz Schaub

 

MARBURG. Mit der Dunkelheit ist es für viele Kinder immer so eine Sache. Vor allem im eigenen Zimmer, in dem man gewöhnlicherweise auch schläft. Da passieren nachts die unglaublichsten Sachen (…) Das Figuren-Musik-Theater „Das kleine Dunkel“ (…) macht die Angst der Kinder im dunklen Kinderzimmer zum Thema mit einer klaren Botschaft: Das Dunkel hat auch Angst im Zimmer, nämlich vor Helligkeit. Dieser Helligkeit wird es mehrfach in der Nacht ausgesetzt, wenn nämlich das Kind aus Angst vor dem Dunklen das Licht anmacht. Was liegt da näher als sich anzunähern. Dafür muss aber erst einmal Verständnis füreinander geschaffen werden. Um das darzustellen, haben die vier Autoren (…) einen Ansatz ausgesucht, der das Mitdenken des Zuschauers erfordert. (…) Lena Kießling bewegt die Puppe Jona, die vor dem Schlafengehen noch im Kinderzimmer sehr kreativ spielt. Kindgerecht wird die Umsetzung sicher als das kleine Dunkel ins Spiel kommt, denn auch das wird von Lena Kießling bewegt, so dass immer nur eine Figur agiert, entweder die Puppe Jona oder eben das kleine Dunkel unter dem Bett. So können sich die Kinder immer auf einen Akteur konzentrieren und genau verfolgen, was passiert. Unterstützt werden die Aktionen vom kleinen schnell sympathisch werdenden Dunkel von einem vielseitigen Spiel des Cellisten Matthias Boutros. Dieser holt alle möglichen die Handlung unterstützenden Geräusche aus seinem Instrument heraus. (…)